Vom Weidmann für den Jäger – Ideen zur Wildbret-Verwertung

Quelle: AltmarkZeitung 2015-03-06

Quelle: AltmarkZeitung 2015-03-06

Gieseritzer Tüftler Hans-Georg Broweleit erarbeitet Ideen zur Wildbret-Verwertung

Seit Jahren brütet der Gieseritzer Tüftler Hans-Georg Broweleit über neuen Ideen zur Bergung, Verarbeitung und Verwertung des erlegten Wildes. Denn: Broweleits Werkstatt ist nicht nur eine Innovationsschmiede des Weidwerkes, sondern auch eine kleine Experimentierstube: „Es gibt immer etwas zu verbessern“, sagt der passionierte Jäger im Gespräch mit der Altmark-Zeitung.

Und so wurden in Gieseritz im Laufe der vergangenen Jahre gleich mehrere Broweleit-Prototypen entwickelt. Dazu zählen neben den Bergehilfe-Geräten für das erlegte Wild unter anderem mit Akku betriebene Knochensägen, Auffahr-Rampen sowie Scheren und Wagen zum so genannten Aufbrechen, also dem Ausweiden und Zerteilen des Wildbrets.

Broweleits neue Knochensäge ist eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells. „Das Gerät ist für den speziellen Einsatz draußen im Busch spritzwassergeschützt, der Bedienschalter wasserdicht“, erklärt der Diplom-Ingenieur. Sogar das Zerteilen der besonders starken Knochen des Elches sei damit kein Problem, so der Gieseritzer, der übrigens auch seine eigene Wildwurst sowie andere Spezialitäten selbst herstellt.

Sogar eine leistungsstarke Bergehilfe mit Raupenantrieb hat Broweleit gebaut. Über tausend Stücken Schalenwild hat der Altmärker bislang in seinem Jägerleben erlegt – der größte Teil davon waren Sauen. Seine besondere Passion aber gilt dem Nachtansitz. Hans-Georg Broweleit ist ein Weidmann mit langjähriger Erfahrung: Seit 1971 hat er einen Jagdschein, doch das „grüne Blut“ fließt schon viel länger durch seine Adern.

Der Gieseritzer Tüftler, der in seiner Wildküche die Delikatessen auch selbst mit Gewürz-Eigenkreationen abschmeckt, kommt aus einer Weidmannsfamilie. Die Ideen gehen ihm nicht aus. Bereits sein Großvater, Wilhelm Heymann (1889-1979), war Jäger aus Passion. Schon 1926 hatte er einen Jagdschein. Den Ausweis von 1941, ausgestellt vom Salzwedeler Landrat, ist heute unter Glas als Wandschmuck in Gieseritz eingerahmt.

Von Kai Zuber, Quelle: AltmarkZeitung 2015-03-06